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Natürlich bestand der Brandschutz auch vorher und wurde von Bürgern des Ortes (zum Teil verpflichtend) gewährleistet, doch offiziell wurde die jetzige Freiwillige Feuerwehr Emmerstedt im Jahre 1936 gegründet.

Das erste sogenannte Spritzenhaus als Unterstellplatz für die Löschgeräte befand sich an der Hauptstraße Ecke Kantor-Buchtmann-Straße und als Feuerwehrpumpe stand eine Handdruckspritze zur Verfügung, die mit 12 Männern durch Muskelkraft bedient werden mußte. Im Jahre 1937 konnte dann eine motorbetriebene Tragkraftspritze in Dienst gestellt werden, die noch heute im Besitz der Emmerstedter Feuerwehr ist und stets bei Museumsveranstaltungen ausgestellt wird. Da diese Pumpe nur noch einen sogenannten Maschinisten zur Bedienung benötigte, konnte nun mehr Personal für die Brandbekämpfung eingesetzt werden. Als Zugmaschinen dienten die Schlepper der Emmerstedter Landwirte, bis erstmals im Jahre 1964 ein Ford Taunus Transit als Tragkraftspritzenfahrzeug in Dienst gestellt wurde. Neben der Tragkraftspritze und technischem Gerät konnten nun auch gleichzeitig sechs Feuerwehrleute zum Einsatzort befördert werden.

Die Löschwasserversorgung spielte in Emmerstedt aufgrund vieler landwirtschaftlicher Betriebe schon immer eine große Rolle. Nachdem die Feuerwehr stets auf eine am Mühlengraben befindliche Zisterne und auf einen am Ortsausgang Richtung Süpplingenburg befindlichen Löschwasserteich zurückgreifen konnte, wurde im Jahre 1958 eine zentrale Wasserversorgung mit Über- und Unterflurhydranten aufgebaut. Ein heute nicht mehr wegzudenkendes System auch  aufgrund der Trinkwasserversorgung.

Nachdem das alte Spritzenhaus an der Hauptstraße aufgrund der Fahrbahnerweiterung abgerissen werden musste, entstand 1969 ein Neubau am Schützenplatz. Noch immer hat es dort seinen Platz. Im Jahr 2001 wurde es in umfangreicher Eigenleistung erweitert und um eine Etage aufgestockt.

Im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1974 wurde die Gemeinde Emmerstedt der Stadt Helmstedt zugeordnet und auch die Feuerwehr organisatorisch der Nachbarwehr in Helmstedt angegliedert. Seitdem ist die offizielle Bezeichnung nun „Freiwillige Feuerwehr Helmstedt – Ortsfeuerwehr Emmerstedt" und anstelle des Gemeindebrandmeisters trat damit der Ortsbrandmeister.

Nachdem die Feuerwehr 1973 durch Gründung einer Jugendabteilung ergänzt wurde, kam es 1984 zur Bildung einer aktiven Frauengruppe. In der heutigen Zeit ist es ein gewohntes Bild, dass auch Feuerwehrfrauen aktiv bei der Brandbekämpfung mitwirken.

Auch über den Landkreis hinaus konnte sich die Wehr schon einen Namen machen. Bei den jährlichen Kreiswettkämpfen, bei denen Emmerstedt bereits seit 1953 mit einer Gruppe teilnimmt, errang die Ortswehr im Jahr 2006 den Titel des Kreismeisters und auch die Jugendlichen qualifizierten sich bereits zur Teilnahme an einem Bezirkswettbewerb.

Als 1995 der Katastrophenschutz des Landkreises umstrukturiert wurde, erweiterte sich auch der Aufgabenbereich der Emmerstedter Wehr. Sie ist seit Anfang an mit beiden Feuerwehrfahrzeugen und Personal im Fachzug Wassertransport eingesetzt und kommt bei Großschadenslagen wie Waldbränden zum Einsatz. Zu nennen sei hier ein mehrtägiger Einsatz bei der Bekämpfung des Elbhochwassers im Raum Wörlitz im Jahre 2002.

Auch sonst wird das Einsatzgeschehen der Feuerwehr durch viele nachbarliche Löschhilfen bestimmt und die zur Zeit 42 aktiven Feuerwehrfrauen und -männer sind stets bei Großschadenslagen in umliegenden Gemeinden vertreten, um möglichst schnell bei Bränden, Unfällen, Überschwemmungen oder ähnlichen Ereignissen Hilfe zu leisten und Menschen, Tiere und Sachwerte zu retten, zu schützen und zu bergen.

Florian Körner und Torsten Magerhans

 

Das Spritzenhaus zur Zeit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 1936 an der Hauptstraße Ecke Kantor-Buchtmann-Straße. Im Jahre 1966 mußte es aufgrund der Straßenerweiterung abgerissen werden.

 

Ein Jahr nach Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Emmerstedt wurde im Jahr 1937 die erste motorbetriebene Tragkraftspritze in Dienst gestellt. Noch immer befindet sich der Anhänger im Besitz der Ortswehr.

 

Im Jahr 1964 wurde ein Ford Taunus Transit als Tragkraftspritzenfahrzeug in Dienst gestellt. Neben der Tragkraftspritze und technischem Gerät konnten nun auch gleichzeitig sechs Feuerwehrleute zum Einsatzort befördert werden.

 

Erster Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus auf dem Schützenplatz Emmerstedt im Jahre 1969

 

Der Ford Taunus Transit aus dem Jahr 1964 und das im Jahr 1975 angeschaffte Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit eingebauter Frontpumpe und einer Besatzung von 9 Personen (Gruppenstärke) während einer Bewegungsfahrt im Jahr 1977. Im Bild: Werner Reckler-Fricke, Udo Lautenschläger, Henning Thiele, Richard Graß, Henning Holste und Gerhard Loos