Wie geht man richtig und sicher vor und welche - eventuell auch neue - Gerätschaften gibt es. So wurden auch kürzlich in Emmerstedt neue Einsatzgeräte angeschafft und einige Feuerwehrangehörige besuchten bereits Seminare auf Kreis- und Landesebene.

Natürlich waren Wald- und Flächenbrände auch in der Vergangenheit keine Seltenheit. Sogenannte Feuerpatschen sind schon seit Urgedenken auf den Fahrzeugen verlastet und die Anschaffung von wasserführenden Fahrzeugen, sogenannte Tanklöschfahrzeuge, mit durchschnittlich 2000 bis 4000 Liter Wasser oder auch Löschflugzeuge brachten immense Erleichterungen bei der Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden. Aber es gibt auch unwegsames Gelände. Waldbereiche mit umgestürzten Bäumen oder den in der Grube Emma typischen Bruchlöcher ausgekohlter Grubenfelder, die man nur fußläufig erreichen kann.

Nicht nur dafür erhielten alle Ortswehren der Stadt Helmstedt nun aktuell kleinere und einfache Gerätschaften wie Waldbrandhacken zum Ziehen von Schneisen und 20-Liter-Löschrucksäcke, um insbesondere Klein- und Schwelbrände in den Wäldern bekämpfen zu können. Gegenüber einer Kübelspritze mit 10 Liter Wasser hat die Einsatzkraft nun beide Hände frei, um sicher vorgehen zu können. Ein neuer Waldbrandtragekorb mit 120 m handlichen D-Schläuchen mit geringem Durchmesser und mehreren Strahlrohren erleichtert die Brandbekämpfung mit Wasser. Eine Bekämpfung von Feld-, Busch- und Waldbränden ist mit dieser leichten Schlauchleitung dann auch von fahrenden Tanklöschfahrzeugen bei langsamer Fahrgeschwindigkeit möglich (sogenannte "Pump & Roll" Funktion). Für größere Wald- und Flächenbrände wurden für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Helmstedt zwei 10.000 Liter-Faltbehälter angeschafft, die in Helmstedt und Offleben gelagert sind und von allen Ortswehren der Stadt genutzt werden können. Diese dienen beim Wassertransport durch mehrere nichtgeländefähige Tanklöschfahrzeuge als Wasserpuffer nahe dem Einsatzbereich. Geländegängige Tanklöschfahrzeuge können so zeitnah das in den Behältern befindliche Löschwasser aufnehmen und effektiver im unwegsamen Gelände eingesetzt werden.

Bei einem im September 2023 durchgeführten Tagesseminar der Kreisausbildung vertieften einige Feuerwehrangehörige aus Emmerstedt ihr Wissen im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung. Als Dozenten standen Angehörige der Katastrophenschutz-Hilfsorganisation "@fire" zur Verfügung. Diese Organisation wurde vor ca. zwei Jahrzehnten von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehrleuten gegründet und leistet internationale Hilfe bei Naturkatastrophen. Bei dem theoretischen Teil in der Feurwehrtechnischen Zentrale in Helmstedt wurde beispielsweise unter Beachtung des Wetters und der Windrichtung das richtige Vorgehen angesprochen. Es folgte ein praktischer Teil in der Emmerstedter Feldmark nahe der Rottensiedlung. Mit Stroh wurden mehrere Feuer gelegt, die dann mit den im Bericht bereits beschriebenen Ausrüstungsgegenständen bekämpft werden mussten.

Der nachfolgende Übungsdienst der Ortsfeuerwehr Emmerstedt Anfang Oktober stand dann natürlich auch ganz im Zeichen des auf dem Seminar Erlernten, damit möglichst schnell alle freiwilligen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner aus Emmerstedt bei Vegetationsbränden richtig handeln und auch wieder gesund nach Hause kommen.

Torsten Magerhans

 

Richtiges Vorgehen bei einem Flächenbrand

 

Mit Waldbrandhacken werden Schneisen gezogen

 

Zwei Löschrucksäcke mit jeweils 20 Liter Wasser im Einsatz

 

Eine Bekämpfung von Feld-, Busch- und Waldbränden ist mit einer leichten D-Schlauchleitung

mit geringem Durchmesser auch von fahrenden Tanklöschfahrzeugen bei langsamer

Fahrgeschwindigkeit möglich (sogenannte "Pump & Roll" Funktion)